Dienstag sind wir um neun Uhr frühs endlich in Bangalore gelandet.
Ich dachte, jetzt steige ich mit meiner Wolljogginghose aus und werde
einen Hitzeschock erleiden. Doch dem war nicht  so. Es waren 
angenehme Temperaturem um die 27 Grad Celsius. Während wir durch 
eine Schleuse den Flieger verließen, konnte ich es nicht begreifen, 
dass wir so eben in Indien gelandet sind.
Wir gelangten in  das Hauptgebäude des Flughafens, das ziemlich
 klein ist im Gegensatz zu Dubai, wo wir sogar eine 25 minütige 
Bustour vom Flugzeug zum Hauptterminal machen mussten. 
Wir stellten uns in eine lange Schlange zwischen Indern und 
Inderinnen an.
Schon da haben wir gemerkt das wir nicht als landestypisch angesehen
werden. Wir wurden von allen Seiten angestarrt, was etwas unangenehm
war.
Als wir dann an der Reihe waren, haben sie unser Visum gründlich 
überprüft und Fragen gestellt. Doch mir viel es schwer das indische 
Englisch zu verstehen und als der Beamte merkte, dass ich seine 
Fragen kaum beantworten konnte, hat er mir einfach einen Stempel 
auf das Visum gedrückt und ich durfte passieren und offiziell 
in Indien einreisen.

Von links nach rechts: Kadda, Sarah, Prabhu, Ich und Till
       Von links nach rechts: Kadda, Sarah, Prabhu, Ich und Till.

Die Begegnung mit unserem Chef Prabhu war herzlich und warm. Prabhu 
empfing uns am Flughafen in Bangalore mit 
Blumenketten und führte uns zu einem gemieteten Wagen mit Fahrer. 
Dieser packte unsere Koffer in den Kofferraum und wir quetschten uns
zu viert auf die Rückbank des Autos.
Bis nach Kolar Gold Field, wo wir wohnen, waren es nun noch einmal 85
Kilometer, für die der Fahrer ca. zwei Stunden brauchte.

Zu Beginn der Fahrt wurden die Fahrstreifen noch durch weise Streifen
auf der Fahrbahn getrennt, aber es viel schon
hier auf, dass es weder Ampeln noch Straßenschilder gab. 
Nach wenigen Minuten hatten wir die Hauptstraße verlassen
und die Fahrbahn wurde enger und es gab keine getrennten 
Fahrbahnseiten mehr, auch der Zustand der Straßen ließ nach: 
Schlaglöcher durchzogen den Asphalt.
Um zu überholen oder auf sich aufmerksam zu machen ist es in Indien 
üblich zu huben, dabei hat jedes Auto seinen 
individuellen Hubton. Und wenn man abbiegen möchte, hält man einfach 
die Hand aus dem Fenster.
Persönlich fande ich die Autofahrt nicht schlimm, es hat mich 
erstaunt wie gut die Inder mögliche Gefahren abschätzen
können und das dieses Verkehrssystem sehr gut funktioniert.

Auf der Fahrt konnte ich die ersten Eindrücke von meinem zukünftigen 
Leben in Indien sammeln: Kühe und Hunde auf der
Straße, Frauen die die landestypische Kleidung - den Sari - trugen, 
die Lautstärke und die dreckige Luft.

Nach zwei Stunden erreichten wir dann KGF (Kolar Gold Fields). Meine 
Erleichterung war mir anzusehen, da mein Hintern
und meine Beine eingeschlafen waren und ich froh war mich endlich 
wieder bewegen zu können.

Als wir das Anwesen von Prabhu und seiner Familie betreten hatten, 
begrüßten uns Prabhus Frau Amu, seine Schwiegermutter Ambiga und 
die Haushälterin Lataak ganz herlich. Und wir tauschten erste Sätze 
auf Englisch aus. Nachdem wir uns einen ersten Eindruck verschafft 
hatten gab es Mittagessen, das extra von Lataak zubereitet wurde. 
Es gab Reis mit einer Curry Chutney Soße, was ich sehr lecker, doch 
für den Anfang etwas sehr scharf fand.
Wenig später trafen wir auf Jan und Rachel , die bereits einen Monat 
vor uns nach Indien geflogen waren. 

Am Abend sind wir mit der Rikscha oder wie sie es hier genannt wird 
"tuck tuck" zusammen dann mit Prabhu in die Stadt 
gefahren und haben uns etwas umgeschaut. 

Er hat uns dann noch einen Saft ausgegen und dann sind wir wieder 
nach Hause.
Danach haben wir eine Wanderung auf einen der umliegenden Berge 
gemacht. Genauere Beschreibung.
Und zum Schluss hat er uns noch der örtlichen Polizei vorgestellt.

Als wir wieder zu Hause waren haben wir erfahren, dass zur Zeit drei 
Wochen Ferien sind.  Doch wir neuen Freiwilligen 
hätten die ersten Wochen eh nicht arbeiten dürfen, da wir erst eine 
Aufenthaltsgenehmigung benötigen. Doch dies zu bekommen ist sehr 
kompliziert. 

Am Abend habe ich gemerkt wie agressiv die Mücken hier sind und dass 
sie meisten in die Füße stechen, da diese 
Körperstelle bei den Indern nie bedeckt ist. Doch Angst vor Malaria 
braucht man hier nicht zu haben, hat uns Prabhu 
versichert.